StartseiteMagazinKulturGlanzlichter im neuen Jahr

Glanzlichter im neuen Jahr

Für einmal soll nicht auf Premieren im Zürcher Opernhaus hingewiesen werden, sondern auf Wiederaufnahmen, die ganz besondere Leckerbissen versprechen. Drum Vorhang auf!

„Ein jedes Zeitalter schafft sich ein Gleichnis, durch das es im Bild seine Antwort gibt auf die Frage nach dem Sinn des Lebens und indem es den Schlüssel liefert zu seinem Geheimnis.“ Das Zitat Richard Alewyns im Programmheft der wieder aufgenommenen Händel-Oper „Alcina“ weist auf „barocke Illusionswelten“ hin. Nachdem uns das 20. Jahrhundert und die jüngste Vergangenheit sämtliche Illusionen gekappt hat, stellt sich die immergleiche Frage: Was soll und darf die Kunst? Darf sie die Augen verschliessen vor den Kontroversen und Provokationen unserer Zeit? Sie tut es, so oder so, und gerade die Opernhäuser liefern der Seele Freiräume und Nahrung, bei aller Rätselhaftigkeit unseres Erdendaseins- L’art pour l’art hin oder her – wieder an Zuversicht zu gewinnen.

Barocke Illusionswelt: Gruppenbild mit Cecilia Bartoli / Fotos: Monika Rittershaus

Händel, Schostakowitsch, Donizetti, Verdi und Rossini

  Wie wäre es sonst zu verstehen, dass Cecilia Bartoli und Philippe Jaroussky in Christoph Loys augenzwinkernder „Alcina“-Wiederaufnahme Triumphe feiern? Das fast vierstündige Märchen um eine selbstverliebte Königin, die Eifersuchts-Eskapaden sonder Zahl auslöst, ist ein musikalisches Glanzlicht, das uns die Barockzeit in ihrer Verstiegenheit und Groteske näher offenbart als manche gutgemeinte Zeitgeist-Biederkeit.

Die Gegenüberstellung der „Lady Macbeth von Mzensk“, ein Stoff, den sich Schostakowitsch 1934 unter dem eisernen Stalinismus mit Furor abgerungen hat, und Verdis „Macbeth“, dem szenischen wie musikalischen Deutungshöhepunkt der letzten Spielzeit, ist von besonderem Reiz und hervorragend besetzt.

Verdis Macbeth unter totem Gefieder lebendig begraben: einfach nur grossartig

Und endlich, endlich steht Maestro Nello Santi in der Wiederaufnahmen von Donizettis „Lucia di Lammermoor“ und „L’elisir d’amore“ wieder in seiner Stadt am Pult, der er seit 1958 die Treue hält. Auch Verdis „Otello“ unter Marco Armiliato und Un ballo in maschera“ mit Fabio Luisi gehören erwähnt. Und keine Planung der Sommerferien, ohne das erwartungsvolle Début von Anna Goryachova als Rosina in Rossinis „Il barbiere di Siviglia“ erlauscht zu haben.Viel Vergnügen.

 

Wiederaufnahmen 2017 in zeitlicher Reihenfolge:

Alcina: Januar 6, 8, 10

Lady Macbeth von Mzensk: Januar 7, 14

Lucia di Lammermoor: Februar 4, 7, 10, 12, 15, 19

Otello: März 5, 8, 12, 16, 19, 23

L’elisir d’amore: April 7, 9, 12, 17, 21

Macbeth: April 23, Mai 5, 9, 13, 24, 26

Un ballo in maschera: Juni 7, 11, 14, 17, 20, 24

Il barbiere di Siviglia: Juli 7, 9, 11, 14

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