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Herkunft? Geheim!

Satirische Gedankensplitter: Es darf geschmunzelt werden!

War das eine Aufregung! Da hat doch vor ein paar Wochen in Zürich der politische Boss der Stadtpolizei seine Mannen und Frauen angewiesen, in ihren Medienmitteilungen ab sofort die Nationalität von mutmasslichen Tätern (und –innen) nicht mehr zu nennen – damit wolle man der «Diskriminierung ganzer Bevölkerungsgruppen» entgegen wirken.

Der Aufschrei der Medien war gewaltig. Dabei kommen sie nach wie vor durchaus zur Nationalitäten-Information, sie müssen bei der Stadtpolizei bloss nachfragen. Und das werden sie – wetten? – ganz fleissig tun, nur schon aus Prinzip und auch in all jenen Fällen, in denen es sie eigentlich gar nicht interessiert. Was für ein Beschäftigungsprogramm in diesem munteren «Journalisten- und Poli-Spiel»!

Ich persönlich kann mich damit abfinden, allerdings nur… – nur wenn künftig bei Unfallmeldungen auch keine Altersangaben der «Täter» mehr publiziert werden. Genussvoll werden regelmässig wir alten Säcke durch den Kakao gezogen, wenn einer am Steuer irgendwelchen Mist gebaut hat. Das ist «Diskriminierung einer ganzen Bevölkerungsgruppe». Oder so ähnlich.

Vor meinem geistigen Auge erkenne ich noch manch Unkorrektes, das zu bereinigen ist. Die Spieler unserer Fussball-Nationalmannschaft beispielsweise heissen neuerdings alle Meier und tragen die Rückennummer 7. Sonst könnte man auf den Gedanken kommen, Shaqiri, Xhaka, Djourou, Akanji, Rodriguez, Zakaria, Dzemaili, Mehmedi, Seferovic, Behrami, Embolo, Moubandje stammten ursprünglich nicht aus dem Emmental, aus Appenzell-Innerrhoden oder vom Urnerboden. Ihr Coach nennt sich übrigens ab sofort (logisch) Meier.

Dass in unserer Armee nicht mehr Uniform, sondern Jeans, Lederjacken und T-Shirts getragen werden, ist klar. Die cleveren Medien hätten die Soldaten sonst blitzschnell als Schweizer identifiziert.

Und die Einbürgerungsgesuche, die sich auf Stadt- und Gemeindeverwaltungen stapeln? Bei der Nationalität der Leute mit den oft zungenbrecherischen Namen heisst es wohl unisono «bisher nicht Schweizer», was am routinemässigen O.k.-Stempel der zuständigen Gremien kaum etwas ändert. Aus Namensschutzgründen erhält man kein adressiertes Stimmcouvert mehr, damit der Pöstler nichts merkt; vielmehr wird er ganz simpel in jeden Briefkasten zwei, drei dieser Couverts legen.

Wenn wir schon bei der Politik sind: An Gemeindeversammlungen ist die Gefahr gross, dass man als Hiesiger registriert wird. Darum geht man vorsichtigerweise verschleiert oder maskiert in den «Löwen» oder die «Krone» und hält sich verbal mucksmäuschenstill.

Doch halt: Das funktioniert nicht, wir haben ja in unserem Kanton ein Vermummungsverbot bei Demonstrationen. Und Gemeindeversammlungen sind zweifellos Demonstrationen: Zirka 97,65 Prozent der Stimmberechtigten demonstrieren ihr Desinteresse durch Abwesenheit.

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