StartseiteMagazinKolumnenKommt bald die Jagd auf zwitschernde Vögel?

Kommt bald die Jagd auf zwitschernde Vögel?

Satirische Gedankensplitter: Es darf geschmunzelt werden!

Es begann vor etlichen Jahrzenten mit den Hähnen. Dieses Federvieh hat die Angewohnheit, in aller Herrgottsfrühe lautstark auf den heraufziehenden Tag aufmerksam zu machen und den Hühnern rechtzeitig den Tarif durchzugeben. Wenn allerdings die Güggel im Garten eines an sich ruhigen Quartiers hausen, kann es zu lautstarken Auseinandersetzungen mit Nachbarn kommen. Nach früh morgendlichen Augen- respektive Ohrenscheinen von Gerichtsinstanzen ist schon einige Male der Hahnenkampf schliesslich auf den Pulten von Bundesrichtern bereinigt worden.

Etwas später (und sie sind noch immer aktuell) folgten die klingenden Kuhglocken und dito Treicheln, die in der Nacht von den Weiden her ans empfindliche Ohr von Anwohnern in zig Kilometern Entfernung drangen. Auch hier: Gerichtsmenschen mussten und müssen mitten in der Nacht antraben und mit empfindlichen Geräten den Lärmpegel messen, um schliesslich ihr Dezibel-Verdikt zu fällen.

Doch das waren Peanuts im Vergleich zu den richtigen Glocken! Immer häufiger werden die Kirchenglocken ins Visier von Anwohnern genommen, die häufig in die Nähe uralter Kirchen zugezogen sind und sich am Stundenschlag der Glocken stören. Und erst das Frühgeläute! Eilfertig sind zahlreiche Kirchenbehörden den Wünschen nachgekommen, und seither herrscht nächtens trübste Stille. Abgesehen natürlich von heulenden Motoren, zuschlagenden Autotüren, dem Randalieren der Besoffenen und all den blödsinnigen Feuerwerken…

Den neusten Schrei hat indessen das Bundesamt für Verkehr von sich gegeben, sozusagen einen veritablen Hornstoss. Auf die Beschwerde eines Goldküstenbewohners hin (eines einzigen!) hat es angeordnet, dass die Zürichseeschiffe beim An- und Ablegen an Haltestellen nicht mehr hornen dürfen. Im Klartext: Der ganz kurze Hornstoss, der seit Jahrzehnten auf den Schweizer Seen vertraute akustische Tradition ist, wurde per sofort verboten. Wobei angemerkt werden darf, dass die Schiffe in der Regel während vernünftigen Tageszeiten unterwegs sind und nicht etwa den Schlaf der (Selbst)Gerechten stören.

Wenn das so weiter geht, wird nächstens eine Eidgenössische Anti-Ornithologen-Jungvögel-Polizei Jagd auf die in der Frühe fröhlich zwitschernden gefiederten Tiere machen und ihnen ihren herzerfrischenden Lärm gründlich austreiben. Schneepflüge werden in der Nacht bei ihren Räumarbeiten von Armeepanzern gestoppt (äxgüsi, diese lärmen halt auch), und die Nachtruhe-störenden Flugzeuge werden wohl mit Flabkanonen vom Himmel geholt. Die Aufzählung liesse sich beliebig verlängern, den kreativen Gedankenspielen sind keine Grenzen gesetzt.

Am besten wäre es allerdings, zuerst einmal dem laut wiehernden Amtsschimmel des Bundesamts für Verkehr sein extrem störendes Getue auszutreiben. Wäre diese Ruhe wunderbar!

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