StartseiteMagazinGesellschaftWohin die Internet-Reise geht

Wohin die Internet-Reise geht

Das Internet war Thema der 13. Zürcher Alterskonferenz im Zürcher Volkshaus. Fazit: Das Internet hat uns fest im Griff.

Heute prägt das Internet das Leben von Milliarden Menschen. Es ist aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Online sein ist kein Modus mehr, dem wir uns entziehen können. Ob wir wollen oder nicht, das Netz ist in unserer Nähe und versorgt uns unentwegt mit Informationen. Wir googlen die Erklärung eines Fremdworts auf unserem Handy, wir chatten auf Skype mit unseren Enkelkindern, wir erledigen unsere Einkäufe und Einzahlungen online, wir werden ungeduldig, wenn wir nach drei Minuten keine Antwort auf eine E-Mail bekommen. Das Internet hat uns fest im Griff und entwickelt sich rasant weiter.

Von links: Aurel Stevens, Romano Romanti, Stefan Bühler, Anton Schaller, Anja Wyden Guelpa, Ueli Eckstein.

Neue Technologien kommen auf den Markt, die eine bessere und schnellere Interaktion ermöglichen. Wohin die Reise geht, beleuchtete die vom Zürcher Senioren- und Rentnerverband ZRV durchgeführte 13. Zürcher Alterskonferenz in mehreren Referaten. Gegen 400 Personen kamen ins Zürcher Volkshaus, um mehr über das Internet der Zukunft zu erfahren. Den Anfang machte die junge Genfer Staatskanzlerin Anja Wyder Guelpa. Ihr Thema: «Bürger und Staat im Internet – E-Voting».

Fortschrittliche Digitalisierung im Kanton Genf

Der Kanton Genf gilt als Vorreiter der elektronischen Stimmabgabe und darf sich rühmen, über ein eigens entwickeltes, transparentes E-Voting-System zu verfügen. Konkret heisst das, dass der Quellcode unter bestimmten Bedingungen freigegeben wird. Damit will man etwaige Bedenken ausräumen, die Bürger bei der Datensicherheit hegen. Die Kantone Aargau und St. Gallen haben das Genfer Modell übernommen. Gemäss Wyder Guelpa hat sich das E-Voting in ihrem Kanton bewährt und wird von allen Bevölkerungsschichten gleich genutzt.

Interessierte Zuhörerschaft an der 13. Zürcher Alterskonferenz.

Auch sonst kann sich der Kanton Genf rühmen, in Sachen Digitalisierung der Verwaltung fortschrittlich zu sein. Voraussetzung ist laut der Referentin, dass bei der Digitalisierung grundlegende Kriterien wie Vertraulichkeit, Gleichbehandlung, Sicherheit und Transparenz beachtet und den Bürgern die mit der Digitalisierung verbundenen Risiken klar aufgezeigt werden. Weitere Digitalisierungsschritte stehen im Kanton Genf an: Konkret nannte Wyder Guelpa die digitale Identität, das papierlose Wählen, das E-Collecting (im Netz Unterschriften sammeln), das Civic-Tech (Foren der Bürgerbeteiligung) und das Civic-Funding (Finanzierung von Bürgerprojekten).

Printmedien wird es noch lange geben

«Wann lesen wir die letzte Zeitung oder überleben die gedruckten Medien den digitalen Wandel?» So lautete das Thema des zweiten Referenten, Ueli Eckstein, Leiter «Spezialprojekte Publizistik» bei der Tamedia AG. Um das Fazit gleich vorwegzunehmen, Printmedien wird es noch lange geben, auch wenn deren Auflagen und Umsatzzahlen in den Keller rutschen und die Online-Medien im Aufwind sind. Am Beispiel Tamedia AG mit über 3400 Mitarbeitern in der Schweiz und Europa zeigte Eckstein auf, vor welchen gewaltigen Herausforderungen das Verlagshaus mit seiner verzweigten Mediengruppe steht und mit welchen Massnahmen dem digitalen Wandel begegnet wird.

So hat der Tages-Anzeiger in den letzten Jahren markant an Auflage und Werbeeinnahmen verloren, während die Pendlerzeitung 20-Minuten ihre Position halten konnte. Rasant gestiegen sind dafür die Einnahmen aus Online-Anzeigen. Mühe bekundet der Verlag mit den Bezahlmodellen für seine Online-Medien, die nur langsam greifen. Mit dem Zukauf von Plattformen wie homegate.ch, local.ch und ricardo.ch und Übernahmen von Tageszeitungen konnte die Tamedia AG ihre Position im hart umkämpften Medienmarkt stärken. Für Eckstein ist klar, dass strukturelle Veränderungen in Verlag und Redaktion unumgänglich sind. Am Grundsatz des Verlagshauses, guten Journalismus zu betreiben, soll auch künftig festgehalten werden.

Vom Schnurtelefon zum Smartphone

Stefan Bühler, Marketingleiter bei Swisscom, oblag die Aufgabe, die Entwicklung der Telefonie vom Schnurtelefon mit Wählscheibe bis zum heutigen Smartphone aufzuzeigen. In einer eingespielten Videosequenz bekunden Kids Mühe mit dem alten Schnurtelefon, wissen nicht, wie sie die Wählscheibe betätigen müssen, drücken und hämmern zum Gaudi der Besucher einfach drauflos. Für Bühler sind die Grundbedürfnisse (Kommunikation, Sicherheit, Individualität) gestern wie heute gleichgeblieben.

Gegen 400 Besucherinnen und Besucher lauschen den Ausführungen der Referenten.

Elektronische Geräte (Smartphone, Tablet, Laptop, PC) sind aus dem alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Gerade deshalb ist es so spannend, die Entwicklung der Technologie zu verfolgen. Und diese geht in Richtung Vernetzung, von aktiver hin zu passiver Interaktion. Das Smartphone von morgen besitzt den Super-Akku und viele weitere innovative Funktionen, die unseren Alltag erleichtern. An konkreten Beispielen wie die Ortung und Alarmierung bei einem Unfall zeigte Bühler, wie automatisiert und vernetzt die digitale Welt von morgen aussehen wird.

Ein perfektes Sicherheitssystem gibt es nicht

Wie ist es um die Sicherheit im E-Banking bestellt? Romano Romanti, Leiter Sicherheitsoffice der Zürcher Kantonalbank ZKB, wies in seinem Referat auf die Gefahren hin, die mit dem Begriff «Social Engineering im E-Banking» verbunden sind. Als „Social Engineering“ werden alle Angriffe auf Informationssysteme bezeichnet, bei denen die Nutzer dieser Systeme durch psychologische Tricks manipuliert werden. Ziel dieser Angriffe ist es, sensible Informationen zu entlocken. An Beispielen aus dem Alltag zeigte Romanti, mit welchen einfachen Tricks (z.B. Schoggi) hilfsbereite Menschen zu Opfern werden und vertrauliche Daten (Passwörter) preisgeben.

ZRV-Präsident Anton Schaller (rechts) zusammen mit Besuchern der Alterskonferenz beim anschliessenden Apéro. (Fotos. Hans Zürrer)

Deshalb ist Vorsicht und gesundes Misstrauen gegenüber Fremden geboten, sollten E-Mails mit kryptischen Betreffzeilen und Datenanhänge, deren Ursprung nicht genau geklärt werden kann, nicht geöffnet werden. Ein perfektes Sicherheitskonzept gibt es nicht, mahnte Romanti, doch die Sicherheitsstandarts bei der ZKB sind sehr hoch und die Betrugsfälle marginal (30- 40 Fälle im Jahr).

Gefahrlos online einkaufen

Das Online-Shopping ist im Vormarsch. Im europäischen Vergleich liegt die Schweiz beim Online-Einkauf auf Platz 3 und die aktuelle Zufriedenheit ist sehr hoch. Aurel Stevens, Chef Editor bei Digitec und Galaxus, verriet einige Tipps und Tricks, wie gefahrlos über das Internet eingekauft werden kann. Wichtig ist einmal das regelmässige Updaten des eigenen PCs, gefolgt von sicheren Passwörtern (das Verwenden gleicher Passwörter ist zu vermeiden). Weiter sollte man die Angaben des Anbieters überprüfen und auf Lieferfrist und Zahlungsoptionen achten. Wichtig ist, dass die Eingabe von Daten verschlüsselt erfolgt. Das erkennt man am grünen Schlösschen rechts oben. Wenn all diese Regeln beachtet werden, sollte einem sicheren Einkauf über das Internet nichts im Wege stehen.

Im anschliessenden Podium unter der Leitung von ZRV-Präsident Anton Schaller kamen unterschiedliche Fragen und Anliegen wie, warum Swisscom-Neukunden grosszügiger behandelt werden als Stammkunden oder was mit Haushalten ohne Internetzugang passiert, zur Sprache. Dass das Internet auch bei der älteren Generation ein wichtiges Thema ist, bewies der grosse Aufmarsch an der diesjährigen Zürcher Alterskonferenz.

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