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Ab auf die Insel

Das Luzerner Kunstmuseum schickt die Besucher mit einer farbenprächtigen und üppigen Sommerausstellung auf die Insel. 

Im Zentrum stehen Werke, die Claude Sandoz auf St. Lucia geschaffen hat. Rinus Van de Veldeund Samuel Herzog dagegen erfinden Reisen und Inseln.

«Ab auf die Insel!» – genau darum geht es: um die Sehnsucht fortzugehen und unsere Zivilisation hinter uns zu lassen. Claude Sandoz (*1946) besucht seit 1994 den Inselstaat St. Lucia, wo er sein Werk in grossen Zyklen vorantreibt. Angeregt von der fremden Kultur, von Literatur und Philosophie kreiert Claude Sandoz raumfüllende, kleinteilige und bezaubernde Werke. Er verwebt Alltägliches mit Exotischem und Kosmisches mit Figurativem. Claude Sandoz’ überbordendes Werk findet in der Thematik von St. Lucia einen ordnenden Fokus, denn Farbigkeit, Fauna, Flora sowie die Materialien für seine Installationen sind der Insel entliehen.

Claude Sandoz hinter der Bartheke, vor seinen Gemälden auf seinem Inselreich im Kunsthaus

Die Kuratorin Fanni Fetzer erklärt:“Was passiert, wenn das Eigene und das Fremde zusammenkommen, sich gegenseitig überlagern, vielleicht bereichern? Ab wann ist jemand einheimisch? Wer kann überhaupt reisen? Was ist Exotik, was Kunsthandwerk, was Kunst? Reproduziert die Kunst einen kolonialen Blick? Ist Fernweh übergriffig? Diese Ambivalenzen werden in einem Annex mit Positionen von der Moderne bis in die Gegenwart kritisch reflektiert und kunsthistorisch kontextualisiert.“

Bilder an der Wand und Gegenstände der Insel aufgereiht

Claude Sandoz verrät (hinter vorgehaltenen Hand und nicht ernst gemeint)  Seniorweb:“Ich bin Alleinerbe der berühmten Familie. Im Ernst, ich war überrascht, in Luzern ausstellen zu dürfen.“ Und zur Pressechefin:“Darf ich auch eine Pressemappe haben?“

Claude Sandoz beim Postkartenständer

Dreimal im Jahr reist er auf die karibische Insel und lässt sich von den Eindrücken treiben. Er fotografiert auch die Einheimischen und vervollständigt in seinem Atelier in Luzern das Gesehene in prachtvolle Bilder. In vermeintlich abstrakten Farbkompositionen verstecken sich Figuren und Blumenarrangemens viervielfacht zu flächigen Mustern.

Um die auf St. Lucia geschaffenen Werke im Koffer in die Schweiz transportieren zu können, wählt Sandoz kleine Bildformate. In einem Raum sind 1000 bemalte A4-Blätter aufgehängt, in einem anderen werden Arbeitsbücher («A Kind of Face Book») gezeigt.

Der in Antwerpen lebende Rinus Van de Velde(*1983) und der in Zürich lebende Samuel Herzog(*1966) lösen das Dilemma des Reisens und die damit verbundenen zeitlichen ökologischen und kulturellen Probleme, indem sie eine fiktive Insel gestalten und imaginäre Abenteuer erleben.

Van de Velde vor einem seiner grossen Bilder

Van de Velde verwebt Bild, Text und Kartenobjekte zu Szenerien, in denen Wirklichkeit und Fiktion ineinanderfliessen. Herzog begrüsst das Publikum oft persönlich im musischen Museum, gibt Einblicke in die Küche der Insel, der Ort, an denen Probleme gelöst werden und erzählt zu Fauna, Flora und den politischen Umbrüchen im Inselstaat. „Lang lebe die Revolution am Herd.“

Samuel Herzog versucht mit Gewürzen die Stimme gegen die Diktatur zu erheben

Die Ausstellung «Ab auf die Insel» MIT LENA HENKE, SAMUEL HERZOG, ANNA KANAI, MARIE KARLBERG, MAX PECHSTEIN, CHRISTINE STREULI, RINUS VAN DE VELDE dauert bis 28. Oktober 2018

Fotos: Josef Ritler

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