StartseiteMagazinGesundheitDas Kniegelenk, ein sensibles Wunderwerk

Das Kniegelenk, ein sensibles Wunderwerk

Gelenkchirurgie (3). Anders als Schulter- oder Hüftgelenke weist das Kniegelenk eine komplizierte Mechanik auf. Sie kann nicht auf die Funktion eines einfachen Scharniers reduziert werden.

Das grösste und kräftigste Gelenk im menschlichen Körper ist auch ein sehr anfälliges. Das Kniegelenk, ein kompliziertes Dreh-Scharniergelenk, ist die Verbindung zwischen Oberschenkelknochen, Kniescheibe und Schienbein. An sich wenig stabil, wird es von Muskeln, Sehnen und Bändern zusammengehalten. Kommt dazu, dass ein Kniegelenk im Alltag beim Rennen, Treppensteigen oder Stolpern mit mehr als dem Sechsfachen des Körpergewichts belastet wird. Diese Balance zwischen maximaler Belastbarkeit und ebensolcher Beweglichkeit kommt manchmal aus dem Gleichgewicht.

«Schlüsselloch»-Chirurgie

Eine der häufigsten Verletzungen am Knie ist der Meniskusriss. Sportler kennen diese Verletzung, aber auch ältere Menschen sind aufgrund degenerativer Vorschädigungen davon betroffen. In der Regel muss dann operiert werden. Da nur die Basis des Meniskus mit Gefässen versorgt ist, muss das geschädigte Gewebe zuerst reseziert, also abgetragen werden. Meniskusnähte sind nur bei basisnahen Rissen möglich.

In der Schweiz werden heute 60 Prozent der arthroskopischen Operation am Knie stationär durchgeführt. Dies gibt immer wieder zu Diskussionen mit den Kostenträgern Anlass. Ein Problem für sich gibt es bei denjenigen Patienten, welche einen Meniskusriss haben und gleichzeitig bereits deutliche Knorpelschädigungen aufweisen. Hier kann, als eine Option, der Chirurg die Indikation für eine Knieprothese erweitern. Mit dem Risiko allerdings, zu viel nicht indizierte Prothesen einzubauen.

Oder er wählt auch bei deutlichen Knorpelschäden das arthroskopische Vorgehen. Hier besteht das Risiko bei rund einem Drittel der Patienten, dass die Schmerzen andauern und weitere Eingriffe folgen müssen.

In der gesamten Orthopädie geht es um das richtige Verhältnis zwischen der Belastung, der man ein Körperteil aussetzt und der Belastbarkeit des Gewebes, die individuell verschieden ist. Ein Sportler, der mit zunehmendem Alter die Belastung nach und nach seiner noch verbleibenden Belastbarkeit anpasst, kann ohne wesentliche Probleme bis ins hohe Alter Sport treiben.

Konservative Behandlung

Die Arthrose am Kniegelenk ist, wie alle Arthrosen, bedingt durch genetische Faktoren. Spezifisch am Knie tritt sie oft durch eine Fehlform des Beines auf, beispielsweise beim O-Bein, sowie durch ein zu hohes Körpergewicht. Konservative Behandlungen zeigen einen gewissen Erfolg bei Verwendung der sogenannten Knorpelmittel und schmerzlindernden sowie entzündungshemmenden Massnahmen.

 

Im Falle einer operativen Versorgung mit einer Knieprothese kann der Patient von einer Erfolgsrate von 70 bis 90 Prozent ausgehen, dies zeigen die neueren Studien. Es hängt natürlich davon ab, wie hoch die Grenze angesetzt wird, was als gut oder sehr gut definiert wird. Es gibt Meinungen, dass die Kniescheibe ersetzt werden sollte und andere, dass dies in der Regel nicht nötig ist.

Ein neuer Trend ist die vermehrte Verwendung sogenannter Schlittenprothesen. Dieses Implantat ersetzt nur den defekten Teil des Gelenks, die geschädigten Knorpelflächen. Damit werden recht gute Ergebnisse erzielt. Die Lebensdauer liegt jedoch nach wie vor unter derjenigen der Totalprothesen.

Die computergestützte Navigation ist eine Hightechhilfe für die exakte Prothesenplatzierung. Sie zeigt teilweise kleinere Abweichungen und Positionierungsfehler beim herkömmlichen Verfahren auf. Es gibt jedoch keine Erkenntnis, dass im langfristigen Verlauf die mittels Navigation eingebauten Prothesen länger halten oder weniger Probleme bereiten würden, als solche, welche ein erfahrener Operateur ohne Navigation eingesetzt hat.

Komplikationen

Bei allen Gelenkeingriffen sind mögliche Komplikationen und deren Häufigkeit zu berücksichtigen: Fehlstellungen, Luxationen (Ausrenkung), Lockerung der Prothesen, Längenunterschiede, Thrombosen, Verletzung von Gefäss-/ Nervenstrukturen, längerdauernde Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Aber auch eine einmal eingetretene Komplikation bedeutet nicht, dass nichts mehr getan werden kann. Die Problematik muss entsprechend fachgerecht angegangen werden.

Die Patienten können zum Erfolg beitragen, indem sie sich an die Anweisungen des Arztes, der Ärztin halten und auf ihr Gewicht achten. Studien zeigen, dass stark übergewichtige Patienten, beispielsweise bei der Knieprothese, bis fünf Mal mehr Komplikationen aufweisen als nicht übergewichtige. Auch starkes Rauchen kann die Durchblutung des Beines und dadurch das Einheilen der Prothese handicapieren.

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