StartseiteMagazinKolumnenDie Tränen von Seferovic

Die Tränen von Seferovic

Es ist gut, dass das Pfeifkonzert gegen Haris Seferovic im Anschluss an das Barrage-Spiels gegen Nordirland eine Diskussion ausgelöst hat.

Ich habe aufgeschrien, als Haris Seferovic den Ball in treffsicherer Lage über das Torgehäuse schoss. Ich hätte aber sicher nicht gepfiffen. Seferovic hat leidenschaftlich gekämpft. Er strebte den Torerfolg an. Seine Mannschaft sollte gewinnen. Das war sein Ziel. Was gibt es Schöneres für einen Stürmer, als ein Tor zu schiessen. Kein Fussballer lässt sich die Chance willentlich entgehen. Warum Seferovic über das Tor schoss, brauche ich nicht zu ergründen. Was weh tut, und Seferovic weh tat, war das Pfeifkonzert. Das hatte er nicht verdient. Ich mutmasse, es kam von Sofa-Fernsehfussballern, die sich ins Stadium verirrt hatten.

Die schweizerische Fussballmannschaft zeigt den Sofa-Schweizern einen Spiegel unseres Landes, das auf zahlreiche eingewanderte und eingebürgerte Leistungsträger in allen Sparten unserer Gesellschaft angewiesen ist. Wir holen Ausländer in unser Land, damit die Wirtschaft, die Hochschulen, die Spitäler, die Gastronomie, der Sport u.a. m. auf hohem Niveau funktioniert und erfolgreich bleibt. Das müsste man endlich einmal anerkennen. Nun mag es schon so sein, dass dazu einige nicht imstande sind. Sie hätten vielleicht nicht gepfiffen, wenn es sich nicht um einen eingebürgerten Schweizer gehandelt hätte, der sich seit Jahren anhören muss, dass er in ein auserlesenes Land und Volk eingewandert ist. In diesem Land eingebürgert zu werden, ist schon fast wie die Aufnahme in einen Rotary-Club.

Niemand wird bestreiten, dass die schweizerische Fussballmannschaft, formiert zu einem Team von Vladimir Petkovic, stolz die Schweiz vertritt.

Sie identifiziert sich mit dem Land und freut sich nun, dass sie das weisse Kreuz im roten Feld nach Russland tragen darf. Und sollten es bei den jungen Männern vorwiegend spielerische Motive und die Lust am Siegen sein, dann wissen sie dennoch, wofür sie kämpfen. Sie nehmen auch Regen und Kälte, einen tiefen Boden in Kauf. Keiner, der die Spiele gegen Nordirland sah, wird bestreiten, dass die Nationalmannschaft taktisch klug und engagiert spielte. Der Applaus der Zuschauer in der Schweiz war spärlich. Der Trainer sah sich sogar genötigt, das Publikum um Unterstützung zu bitten.

Kein Land der Welt lässt sein Team, wenn es um Sieg oder Niederlage in einem Länderspiel geht, im Stich. Petkovic hatte recht, als er sagte, man könne von den Nordiren etwas lernen, eben dies, dass sie ihr Team bis zum Abpfiff unterstützen. Ich darf vermuten, dass dieses Pfeifen gegen Seferovic das Ergebnis einer Wohlstandserscheinung ist. Man hat sich daran gewöhnt, alles zu haben und zu bekommen. Bekommt man es nicht, reagiert man wie verwöhnte Kinder, die trötzeln oder pfeifen. Unter einem ähnlichen Verhalten leidet auch die Politik. Nicht einmal jeder zweite nimmt sich Zeit, zu wählen oder abzustimmen. So vermute ich, dass das Pfeifkonzert ein Abklatsch des Wohlstandes von verwöhnten Menschen ist. Es sind Swissness-Schweizer und keine echten Patrioten. Nordirland hat ihnen etwas voraus.

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