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DRESDEN – im stillen November

Dresden, die stolze Stadt im Elbtal, blickt historisch auf eine bewegte und hoch interessante Zeit zurück und präsentiert sich als kulturelles Juwel, gerade auch in der stilleren Vorweihnachszeit.

Anfangs 19. Jahrhundert erhielt Dresden, die Landeshauptstadt Sachsens, aufgrund ihrer grossartigen  Kunstsammlungen und ihrer beeindruckenden Architektur das Schmuck-Attribut „Elbflorenz“. Aber auch die Bildungsstätten und Universitäten, u.a. die Hochschule für Bildende Künste und die Musikhochschule Carl Maria von Weber, förderten das Renommee der Stadt.

Das berühmteste Wahrzeichen Dresdens ist die Frauenkirche am Neumarkt, ein an die Renaissance erinnernder barocker Rundbau, ehemals mit einer Silbermannorgel bestückt, auf der J.S. Bach spielte und Richard Wagner die Eingebung für seinen „Parisfal“ empfangen haben soll.

Wieder auferstanden wie Phönix aus der Asche

Verheerende Luftangriffe der Alliierten führten in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 zu einer Feuersbrunst, welche grosse Teile der Stadt und die Frauenkirche in einen Trümmerhaufen verwandelten. Eine beispielhafte Solidarität und Spenden aus aller Welt ermöglichten den Wiederaufbau nach der Wende. 2005 konnte der protestantische Sakralbau mit einem Weihegottesdienst wieder in seine ursprüngliche Funktion überführt werden.

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Die Frauenkirche, das geschichtsträchtige Wahrzeichen Dresdens / Foto ©Susanne Städter

International bekannt ist das Dresdner Juwel auch durch den Zwinger mit der barocken Parkanlage und den Staatlichen Kunstsammlungen, der Gemäldegalerie Alter Meister und dem Albertinum mit Kunst von der Romantik bis zur Gegenwart, dem Residenzschloss und der Brühlschen Terrasse mit ihrer ausladenden Treppenanlage.

Schon Goethe zog 1768 begeistert durch die Räume der Alten Meister: „Ich trat in dieses Heiligtum und meine Verwunderung überstieg jeden Begriff, den ich mir gemacht hatte!“ Geändert hat sich an der Bedeutung der Werke im Vergleich zu Goethes Zeiten wenig und auch der Zuspruch ist ungebrochen: Jahr für Jahr zählt die Gemäldegalerie hunderttausende Besucher aus aller Welt. Giorgione, Tizian, Veronese, Vermeer, Van Eyck, Dürer, Holbein, Rubens, Rembrandt, Poussin, Lorrain und die grösste Cranach-Sammlung – von der Frührenaissance bis zur Aufklärung trifft sich das „Who is Who“ der Malerei. Und dann noch Bellotto mit seinem restaurierten Meisterwerk, der singulären „Dresden“-Vedute: ein historisches Glanzstück.

Das weltbekannte Schokoladenmädchen des Genfer Künstlers Jean Etienne Liotard Die bekannteste Pastellmalerin Rosalba Carriera: «Das schönste Pastell, das man je gesehen hat.»

Bis 06.01.2019 in einem speziellen Kabinett mit verwandten Pastellgemälden in der Galerie Alter Meister zu erleben.

Unbedingt erwähnenswert sind die ebenfalls wieder aufgebauten historischen Gotteshäuser der Altstadt, die Kreuzkirche (mit dem weltberühmten Knabenchor) und die katholische Hofkirche (mit der noch einzigen erhaltenen Silbermannorgel des Meisters in Dresden). Und natürlich das interaktive Erich Kästner-Museum, zum Gedenken an den in Dresden geborenen Dichter, den «Emil und die Detektive»-Schriftsteller und geistreichen Kabarettisten.

Das Wahrzeichen Semperoper mit „Traviata“ und „Nussknacker“

Ein weiteres Wahrzeichen Dresdens ist bekanntlich die Semperoper, vom gleichnamigen Architekten zwischen 1838 und 1841 als von der Frührenaissance inspirierter Rundbau erstellt. Es gilt wie das ebenfalls von ihm konzipierte Wiener Burgtheater und seine federführende ETH-Architektur als exemplarisch.

Wir sprechen hier aber vom dritten Bau, denn einmal wurde die Oper durch eine Feuersbrunst und ein zweites Mal vor Ende Zweiter Weltkrieg durch den erwähnten Luftangriff zerstört. Die Biographie Sempers ähnelt derjenigen Wagners. Er musste als politisch Geächteter 1849 ebenfalls in die Schweiz fliehen und erhielt dann am alten Polytechnikum eine Professur, für die er sich letzlich mit seinem Prachtsbau über den Dächern Zürichs bedankte.

Die Semperoper, benannt nach Gottfried Semper, der von 1858-1864 auch die ETH erbaute.

Mit Verdis „Traviata“ und Tschaikowskys „Nussknacker“-Ballett konnten wir zwei absolut gegensätzliche Inszenierungen erleben. Verdis Seelengemälde ist radikal auf einen roten Sessel und eine wandelbare Faltwand reduziert, um die sich das Schicksal der schwindsüchtigen, liebeshungrigen Violetta rankt. So wie „Hänsel und Gretel“ als weihnächtliches Opernmärchen zur Tradition geworden ist, so ist der „Nussknacker“ nicht vom festlichen Heiligabend zu trennen – in Dresden schon gar nicht. Das Erzgebirge und die sächsische Advents- und Weihnachtszeit mit dem legendären Striezelmarkt (Strutzel = Stollen, Dresdner Christstollen), der dieses Jahr zum 582. Mal die Kunstschmiede der Region aufs Feinste zelebriert (keine Retortenhäuschen wie andernorts, sondern stolzes, edles Handwerk) sind in der Semperoper in ein bezauberndes Konzept eingebunden, das bildhaft wie musikalisch die Kinderseele wunderbar baumeln lässt.

Zu unserem Kulturprogramm zählte auch noch die Grosse c-moll-Messe Mozarts in der Kreuzkirche mit dem Vocal Concert Dresden und den Dresdner Kapellsolisten, eine erlesene Wiedergabe auf beachtlichem Niveau. Wer dann auch noch die sprichwörtliche Gastfreundschaft und die deftige Hausmannskost in den gepflegten Brauhäusern und Schenken erleben darf, dem wächst das Juwel im Elbtal vollends ans Herz. Wiedersehen macht Freude.

 

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