StartseiteMagazinKulturDurststrecke im Kunsthaus Zürich

Durststrecke im Kunsthaus Zürich

Nach einem Besuchereinbruch im letzten Jahr will das Zürcher Kunsthaus 2018 mit einem Cocktail aus Alt und Neu Gegensteuer geben: Mehr Verlust und Frust statt kreative Lust.

Baustellen haben es an sich, dass sie erst einmal abweisend wirken. Das ist beim aufwendigen Erweiterungsbau, der auch den Zugang und die ganze Infrastruktur des Altbaus empfindlich tangiert, nicht anders als beim Umzug der Tonhalle nach Zürich-West während der dreijährigen Sanierungsphase.

Nun ist ein Jahresverlust von 90’000 Eintritten (230’000 gegenüber 320’000 im Vorjahr) kein Pappenstiel, aber eine Ausgleichsreserve soll hier etwas Abhilfe schaffen, verlautete an der Jahrespressekonferenz. Es fehlte 2017 auch ein Blockbuster, bei dem Kunstfreunde den Hindernislauf zu den Ausstellungsräumen in Kauf zu nehmen gewillt waren. Doch ob Tonhalle, Opern-, Schauspiel-  oder Kunsthaus: Die Experimentierfreudigkeit der Zürcher hält sich in Grenzen, und das ist eigentlich ein Jammer. Etwas mehr wache Neugier und auch ein Quentchen Solidarität während schwierigen Übergangszeiten wären erwünscht.

Ob der präsentierte Mix 2018 die Miene der Verantwortlichen aufheitern wird, wird sich weisen, Zweifel sind angebracht. Aber der Neubau ist auf Kurs, Walter Kielholz, Präsident der Zürcher Kunstgesellschaft, scheint das Heft in der Hand zu haben. Und eine Erweiterung der vierköpfigen Geschäftsleitung durch Christoph Stuehn, Direktor von Memoriav noch bis Ende März und ehemals stv. Direktor am Schauspielhaus Zürich, soll die komplexen Herausforderungen auf mehr Schultern verteilen.

Chronologisch sollen hier ein paar Schwerpunkte das Ausstellungsprogramm 2018 erläutern:

Noch bis zum 28. Januar ist mit dem Titel „Gefeiert und verspottet: französische Malerei 1820-1880“ das wirklich sehenswerte Panorama des 19. Jahrhunderts von der Romantik bis zum Impressionismus zu begutachten.

James Tissot, Portrait de Mademoiselle L.L., 1864

 

Vom 16.2.-25.3. verwandelt der mexikanische Künstler Abraham Cruzvillegas den Ausstellungsraum in eine ausufernde Werkstatt, in der skurrile und raumgreifende Installationen mit Happening-Charakter, angesiedelt zwischen Tinguely und Pipilotti Rist, einen dynamischen Prozess auslösen sollen.

Abraham Cruzvillegas, The Autoconstrucción Suites, 2013

„Visionäre Sachlichkeit“  mit Magritte, Dietrich und Rousseau zeigt vom 9.3.-8.7. die Entwicklung der abstrakten Kunst auf dem Weg in die Moderne.

Élie Lascaux, L‘église devant la mer, 1927

Fashion Drive“ will vom 20.4.-15.7. 500 Jahre Modegeschichte im Spiegel der Kunst reflektieren: „extrem, schrill, laut, getarnt und verpönt“.

 

William Larkin, Portrait of Diana Cecil, um 1614 −1618

 

Mit Robert Delaunay wird  dann vom 31.8.-18.11. ein bedeutender Wegbereiter der Pariser Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts gewürdigt.

Robert Delaunay, Formes circulaires. Soleil, lune, 1913 –1931

 

Eine grosse Retrospektive zeigt schliesslich vom 14.12.-10.3.19 Oskar Kokoschka mit all seinen verwendeten Techniken figurativer und expressiver Kunst.

Oskar Kokoschka, Liebespaar mit Katze, 1917

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