StartseiteMagazinGesellschaftEine Kämpfernatur ist nicht mehr

Eine Kämpfernatur ist nicht mehr

Anja Bremi-Forrer hat sich an vorderster Front gegen Gewalt an alten Menschen eingesetzt. Mit 83 Jahren ist sie dieser Tage gestorben.

Anja Bremi ist Gründerin der Unabhängige Beschwerdestelle für das Alter (UBA), die sich schweizweit für die Wahrung der Würde alter Menschen, die Opfer von Gewalt geworden sind, einsetzt und Anlaufstelle für Betroffene und Institutionen ist. Die Beschwerdestelle wurde nach Jahren als Pilotprojekt Ende 2007 in Zürich gegründet und Anja Bremi zur ersten Präsidentin der Trägerschaft gewählt. Bis 2012 leitete sie organisatorisch die UBA und bearbeitete als Leiterin der Zürcher Fachkommission auch viele Beschwerdefälle.

In seiner Würdigung im TagesAnzeiger schreibt der ehemalige Zürcher Stadtarzt und heutige Leiter der Zürcher UBA-Fachkommission, Albert Wettstein: «Die Qualität der Betagtenpflege im häuslichen und institutionellen Rahmen war ihr stets ein zentrales Anliegen, und sie hat durch viel Engagement zu einer auch bald institutionalisierten Qualitätskontrolle beigetragen. Unsere Gesellschaft und die UBA haben Anja Bremi viel zu verdanken.»

Engagement beim Roten Kreuz

Anja Bremi war mit dem späteren FDP-Nationalrat Ulrich Bremi verheiratet und Mutter von zwei Töchtern. Die gelernte Krankenpflegerin befasste sich schon früh mit dem Thema häusliche Gewalt, baute in der Zürcher Gesundheitsdirektion die Stabstelle Aus- und Weiterbildung der Pflegeberufe auf, setzte sich für bessere Arbeitsbedingungen der Pflegenden ein und engagierte sich ehrenamtlich beim Schweizerischen Roten Kreuz (SRK). Sie war bis 1996 Präsidentin des Rotkreuz-Kantonalverbandes Zürich, anschliessend bis 1999 Vizepräsidentin des Schweizerischen Roten Kreuzes und 1999 bis 2006 Mitglied des Rotkreuzrates und des Stiftungsrates des Ausbildungszentrums SRK.

Als Expertin für Krankenpflege, für Altersfragen und für Freiwilligenarbeit prägte sie wesentlich die Tätigkeit des SRK in diesen Bereichen und seine Vernetzung mit Organisationen wie IG für Altersfragen und die Unabhängige Beschwerdestelle für das Alter. «Das SRK behält Anja Bremi als eine grosse Persönlichkeit in dankbarer Erinnerung, die sich in ihren führenden Tätigkeiten, aber auch ganz direkt stets mit Herzblut für besonders verletzliche Menschen einsetzte», schreibt das SRK in seiner Würdigung.

Und die NZZ würdigt Anja Bremi als eine Frau, die «mit ungeheurer Energie und Hartnäckigkeit ihre sozialpolitischen Ziele verfolgte. Dazu gehörten auch das Aufbrechen verkrusteter Rollenbilder von Frau und Mann, Tagesschulen und vor allem die Professionalisierung der Pflege, mit der die Forderung nach einer finanziell höheren Einstufung einherging. Anders als ihre Vorfahren war Anja Bremi aber kämpferischer, ungeduldiger». Und über sich selbst sagte Anja Bremi: «Ich war immer privilegiert, wie meine weiblichen Vorfahren möchte ich der Gesellschaft etwas zurückgeben». Und das tat sie warmherzig und hartnäckig.

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