StartseiteMagazinGesellschaftGrüne Pflanzen für grüne Pasta — jetzt ist Bärlauchzeit

Grüne Pflanzen für grüne Pasta — jetzt ist Bärlauchzeit

Von Bären, Dornengestrüpp und Nesseln, in die man sich setzen kann:  Erlebnisse mit Enkeln

Es heisst, dass die Bären um zu Kräften zu kommen, nach dem Winterschlaf sehr viel Bärlauch fressen. Ob es stimmt weiss ich nicht. In unserer Gegend jedenfalls gibt es keine Bären. Vielleicht kann man gerade deshalb Unmengen von Bärlauch finden. Auch wenn es am Wegrand ganze Felder von den würzigen Blättern gibt, möchten wir keine von Hunden „getauften“ Pflanzen ins Körbchen legen. Lea, eins meiner Enkelkinder und ich suchen also einen Platz den sich unsere Hündin Joya bestimmt nicht aussuchen würde für ihr Geschäft. Wir zwei kriechen ins Unterholz abseits der Strasse. Die Dornenzweige von Brombeerstauden heben wir behutsam an. Der Hund sitzt am Wegrand und schaut unserem Treiben zu. Wir können sicher sein, dass hier nur sauberer Bärlauch wächst, denn schon greifen die Dornen nach Kleidern und Haaren. „Ein Glück,“ meint Lea, „hab ich noch Winterkleider an.“ Im Gestrüpp wachsen ganz besonders zarte Blätter zuhauf und schnell ist unser Körbchen gefüllt.

Wir machen uns wieder auf den Heimweg. Weil die 9jährige heute schulfrei hatte, konnte sie bei meinem alljährlichen Frühlingsprogramm zur Bärlauchzeit mitmachen. Zuhause geht es gleich in die Küche. Trotz des tief versteckten Fundorts waschen wir den Bärlauch gründlich. Lea schneidet ihn in Streifen und fügt diese, zusammen mit Pinienkernen und Olivenöl in den Mixer. Eine wunderbare, sehr intensiv riechende grüne Masse entsteht, die auch einen intensiven Geruch in der Wohnung verbreitet, aber Lea schliesst schnell die Küchentüre, und wir setzen den Abzug in Betrieb. Geriebener Pecorino, Grana Padano oder Sbrinz, der auf Schweizer Alpen erfundene Urahn des italienischen Grana beigeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und fertig ist unsere Bärlauch Pesto. Auswanderer aus der Innerschweiz hätten den sehr harten Käse nach Italien gebracht, kläre ich meine Enkelin auf. Sorgfältig füllt sie die Masse in die heiss ausgespülten kleinen Gläschen. Stolz beschriftet sie diese, packt sie in einen Korb, um damit Eltern, Nachbarn und Freunde zu beglücken. Einen Rest lässt sie bei der Grossmutter, damit diese heute auch Pasta mit Bärlauchpesto kochen kann.

Achtung! Bärlauch ist Waldknoblauch, es empfiehlt sich, diese Delikatesse nur gemeinsam oder nach Absprache zu verzehren. Sonst könnten Sie sich gewaltig in die Nesseln setzen! Aber davon ein andermal.

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Bemerkung der Redaktion: Mit diesen Grosi-Gschichte startet die Redaktion eine neue Rubrik. Autorin ist die 72jährige Barb Streuli. Sie ist fünffache Grossmutter und wohnt mit ihrem Partner im Limmattal, hat keine Berührungsängste mit dem Internet, denn ihre Homepage gestaltet und updatet die erfahrene Userin nach einem Kurs bei seniorweb.ch ohne fremde Hilfe. Als erfahrene Ballettlehrerin freut sie sich sehr auf ihren wöchentlichen Grossmutter-Tag, den sie meist mit viel Aktivitäten ausser Haus verbindet. Weil sie ebenso gern schreibt wie Kinder betreut, teilt sie ihre Erlebnisse mit den Enkeln von jetzt an in loser Folge an dieser Stelle.

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