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Labor für freie Improvisation

Die Werkstatt für improvisierte Musik WIM Zürich feiert mit einem dreitägigen Festival ihr 40jähriges Jubiläum.

Sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr wird in der Werkstatt für improvisierte Musik WIM geprobt, unterrichtet und in vielfältiger Weise musikalisch experimentiert. Internationale und nationale Formationen erfinden bei den vielseitigen Konzerten die Musik immer wieder neu. Die WIM ist ein Laboratorium für frei improvisierte Musik in Zürich und findet weitherum grosses Echo. Wer mitspielt, experimentiert meist im Kollektiv mit seinen Ideen, seiner Erfahrung und den Klangmöglichkeiten seiner Instrumente, wer zuhört, kann den Arbeitsprozess miterleben, aus dem Musik entsteht.

Jede Woche ein Werkstattkonzert, heisst es seit vielen Jahren. Die Anfänge waren bescheidener und mehr der Klangtüftelei ohne Publikum gewidmet.

1978 gründeten die vier Musiker Peter K. Frey, bass, Urs Voerkel, piano, Jürg Gasser, saxes, und Fritz Hegi, piano, die Werkstatt für improvisierte Musik, kurz WIM. Die Gründung der WIM war eine direkte Folge der Subventionsstreichung für den Verein Modern Jazz Zürich, der, entstanden aus dem 1968 geschlossenen Africana, dem Geburtsort der freien Musikszene von Zürich, zehn Jahre lang im Saal des Restaurants Hinterer Sternen aktiv war. Zwar ist die Grande Dame der frei improvisierten Musik, die inzwischen mit grossen und verdienten Preisen ausgezeichnete Irène Schweizer kein offizielles Gründungsmitglied der WIM, aber ohne sie hätte sich die ganze Szene seit dem Jazz im Africana nie so erfolgreich entwickelt. Ein Blick ins Archiv der WIM zeigt, wie oft sie dort bei Werkstattkonzerten aufgetreten ist.

Als Selbsthilfeprojekt entstand die WIM zuerst an der Hellmutstrasse in einem kleinen Raum von vierzig Quadratmetern. Von Beginn an war sie eine kleine Werkstatt für Musikerinnen und Musiker, offen für alle, die sich mit der freien Improvisation auseinandersetzten, eine zunächst vor allem in Europa entstandene Weiterentwicklung des Free Jazz der 60er Jahre.

WIM-Camp im Mendrisiotto, 1982: v.l.n.r. Jürg Gasser, Alfred Zimmerlin, Christoph Gallio, Jürg Wildberger, Norbert Möslang, Peter K Frey, Iréne Schweizer, Michel Seigner und Jürg Hager.

1983 konnten in einer städtischen Liegenschaft an der Magnusstrasse fünf grössere Räume bezogen und mit finanzieller Unterstützung der Stadt auch umgebaut werden. Gleichzeitig gründeten die Organisatoren den Trägerverein der WIM. Die vier Gründungsmitglieder bezahlten in den ersten Jahren die Miete jeweils aus der eigenen Tasche. Mit Kursen und Unterricht generierten sie die notwendigen Einnahmen.

Die öffentlichen Werkstattkonzerte, Experimentalkonzerte, Kurse, Workshops und verschiedenen Projekte und Kooperationen mit anderen Organisationen fanden einen immer grösseren Nachhall und liessen die Werkstatt für improvisierte Musik zu einem bedeutenden Bestandteil des zeitgenössischen Kulturlebens in Zürich werden. Seit 1986 werden ihre Aktivitäten von der öffentlichen Hand unterstützt und gefördert.

Heute ist der Trägerverein der WIM mit 85 Mitgliedern für den Betrieb zuständig. Jürg Gasser als Kassier gehört noch zu den Gründungsmitgliedern. Den Generationenwechsel brachtenJonas Labhart, saxes (Präsident), Sandra Weiss, saxes, Alex Huber, perc, und Silvan Jeger , bass, in den Vorstand.

Klangforschung mit Gartenschlauch: Jürg Gasser

Zum Jubiläumsfest vom 14. bis 16. September 2018 improvisieren in fünfzehn Konzerten 47 Musikerinnen und Musiker in verschiedenen Formationen vom Solo bis zum Nonett. Mit dabei sind unter anderen das Ensemble „Billiger Bauer“, welches seit 32 Jahren in der WIM monatlich Konzerte gibt, das Duo Eichenberger/Gallio, das nach zehn Jahren Pause ein Revival erlebt, und von der jüngsten Generation die Sängerin Dalia Donadio mit ihren Klangforschungen. Aber auch die Musiker der ersten Jahre werden dazu beitragen, das Festival zu einem nachhaltigen Anlass zu machen, allen voran die legendäre Irène Schweizer, die in der WIM regelmässig am Schlagzeug experimentierte und beim Jubiläum zusammen mit dem Elektkroniker Norbert Möslang auftritt, oder das Trio aus der „Gründerzeit“ mit Peter K. Frey, Jürg Gasser und Dieter Ulrich, die seit damals regelmässiggemeinsam auftreten. Das Programm liest sich fast wie ein Who is Who des Free Jazz und der Freien Improvisation.

Werkstattkonzert mit Chris Wiesendanger Klavier, Daniel Studer Bass, Jonas Kocher Akkordeon, Frantz Loriot Bratsche, Alfred Zimmerlin Cello, Markus Eichenberger Bassklarinette, Peter K Frey Bass

Ziel des Festivals ist es, einer breiten Öffentlichkeit die Vielfalt und die Qualität der improvisierten Musik zu präsentieren; dabei werden die letzten 40 Jahre in die Gegenwart geholt und die Chancen aufgezeigt, welche die WIM den Musikerinnen und Musikern der Stadt Zürich und Umgebung heute und künftig ermöglicht.

Fotos z.V.g.

Programm zu 40 Jahre WIM – ein Jubiläumsfest 14.9.-16.9. 2018: http://www.wimmusic.ch/programm/

WIM – Werkstatt für improvisierte Musik, Magnusstrasse 5, 8004 Zürich
http://www.wimmusic.ch/

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