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Märchenzauber am Walensee

Ein Openair-Musical, das begeistert: Die Walensee-Bühne in Walenstadt spielt bis 28. Juli das Märchen «Die Schöne und das Biest».

Haben Sie Lust auf ein zauberhaftes Märchen-Musical mit beschwingten Melodien, schönen Stimmen und fantasievollen Kostümen, eingetaucht in stimmungsvoll ausgeleuchteten Dekors? Dann dürfen Sie die Aufführung «Die Schöne und das Biest» auf der Walensee-Bühne nicht verpassen. Am Premierenabend gabs für die gelungene Inszenierung tosenden Applaus und Standing Ovations. Gespielt wird das Musical vor atemberaubender Kulisse mit Churfirsten und Walensee bis 28. Juli.

Das Schloss des Biests mit dem leuchtenden Herzen an der Spitze.

Das auf einem französischen Volksmärchen aus dem Jahre 1740 beruhende Musical erzählt die unwahrscheinliche Liebesgeschichte zwischen der schönen Bella und dem Biest – einem wegen seiner Verbitterung und Selbstsüchtigkeit in ein Monster verwandelten Prinzen, der erst dann wieder von seinem Fluch erlöst werden kann, wenn er einen anderen Menschen lieben lernt, der ihn ebenfalls liebt. Und dieser Mensch ist die schöne Bella, die sich im Tausch gegen ihren verarmten Vater ins verwunschene Schloss begibt und das Furcht einflössende Ungeheuer mit ihrer Liebe entzaubert.

Ein Tausch mit Happy-End

Vor der Traum-Kulisse am Walensee wird ein wahrer Augenschmaus geboten. Die Bühne ist dreigeteilt in Dorf, einer Bretterbude mit mehreren Etagen und rauchenden Kaminen, in Wald mit einem stilisierten Baum und in Schloss, eine Art Kathedrale aus gebogenen Plexiglasteilen mit einem leuchtenden Herz an der Spitze. Im Dorf ist das gemeine Volk zu Hause, im Wald hausen tanzende Kobolde und Feen und im Schloss das Biest mit seinen verzauberten Bedientesten.

Farbenfrohes Dorfleben in Bretterbude mit Frauenheld Gustav.

Anfänglich wird dreistes Dorfleben gespielt mit dem reichen, tumben Bauernsohn Gustav als Frauenheld, der es auf die schöne Bella abgesehen hat. Doch Bella sieht mit dem Herzen gut und weist jeglichen Annäherungsversuch Gustavs ab. Ihr liebender Vater verirrt sich ins Schloss und wird eingekerkert, es kommt zum Tausch mit Bella und die ungewöhnliche Romanze mit dem schönen Happy-End nimmt ihren Lauf. Und immer wieder leuchtet das rote Herz auf, wenn die Schöne und das Biest einander näherkommen, erst recht, als der böse Zauber gebannt ist und aus dem Ungeheuer ein edler Prinz wird.

Ein Drama mit viel Herz und Schmerz

Man mag Kitsch mögen oder nicht, Stanislav Mosas Inszenierung auf der Walensee-Bühne mit farbenfroher und prachtvoller Ausstattung verfehlt ihre Wirkung nicht. Er macht aus dem romantischen Märchen ein berührendes Drama mit viel Herz und Schmerz, auch wenn die Choreografie nicht durchgehend zu überzeugen vermag. Vorab der erste Akt weist gewisse Längen auf, erst im zweiten Akt nach der Pause nimmt die Handlung so richtig Fahrt auf, schwappt die Stimmung dank herzerwärmenden Ensemblenummern ins Publikum über.

WALENSTADT, 11JUN18 – Bella (Eveline Suter) wird vom Biest (Istvan Csiszar) mit einer Rose beworben und zum Tanze aufgefordert. Fotoprobe des Musicals ‹Die Schoene und das Biest› auf der Walensee-Buehne in Walenstadt (SG) am 11. Juni 2018.
swiss-image.ch/Photo Andy Mettler

Der Bann ist gebrochen: Eveline Suter als Bella und Istvan Csiszar als Biest. (Fotos: Linus Baur und Andy Mettler)

Das 24köpfige Ensemble – alles Profi-Darsteller aus der Schweiz und ganz Europa – sprüht vor Energie und begeistert mit wirbelnden Tanzeinlagen und teils hinreisendem Gesang. Das gilt vorab für die beiden Hauptdarsteller Eveline Suter, die die schöne Bella schlicht berührend gibt und mit schönen Soli brilliert, und Istvan Csiszar, der das Biest im Schloss alles andere als furchterregend spielt, obschon er sich für sehr hässlich hält. Grandios, wie die beiden zum Schluss eng umschlungen stimmlich überzeugend den Titelsong singen. Nicht minder stimmgewaltig erweist sich Patric Scott als Gustavs bester Freund. Jan Oliver Bühlmann, Ex-Mister Schweiz, spielt in seinem Debütauftritt einen gar primitiven, machohaften Gustav, der die von seinem Freund erteilten Lektionen in Liebe zum Gaudi des Publikums komödiantisch gekonnt ins Gegenteil verkehrt. Lobende Erwähnung verdienen noch das elfköpfige Live-Orchester und die grossartige Lichtregie, die mit gefühlvoller Musik und farbenprächtigen Bildern wesentlich zu einem wunderbaren Märchenerlebnis beitragen.

Mehr unter www.walenseebuehne.ch

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