StartseiteMagazinGesellschaftSilbermond und Radieschen im Garten

Silbermond und Radieschen im Garten

Der Garten im November. Heute ist Vollmond. Und so nah an der Erde war er seit 68 Jahren nicht mehr. An den Mann im Mond glaubt keiner mehr, aber magisch ist der Erdtrabant trotzdem.

Wenn doch nur Sommer wäre! Dann könnte jetzt zu einem Vollmonddiner eingeladen werden mit lieben Gästen, einem duftenden Garten und leiser Hintergrundmusik. Vielleicht etwas Frank Sinatra? Oder doch lieber die Mondscheinsonate?

Aber leider ist November und es besteht die Gefahr, dass der angekündigte Riesensilbermond am Himmel gar nicht sichtbar ist. Seit 68 Jahren sei unser Trabant am Himmel der Erde nie mehr so nahe gekommen, wird vermeldet. Was doch eigentlich etwas gewürdigt werden sollte.

Wissenschaft und Märchenglaube

Grund genug, sich einmal mit den Auswirkungen der Mondzyklen zu befassen. Dass Ebbe und Flut unter anderem mit der Gravitation, der Anziehungskraft, des Mondes zu tun hat, ist allgemein bekannt. Dass Vollmond zu Schlafstörungen führen kann, auch – nur wird letzteres von der Wissenschaft bestritten. Auch wenn viele Menschen das immer und immer wieder spüren. Dass in Vollmondnächten mehr Kinder zur Welt kommen, soll ebenfalls ein Ammenmärchen sein, rein wissenschaftlich ­– auch wenn erfahrene Hebammen sich jeden Monat darauf einstellen, wegen dieses Märchens einen anstrengende Nacht vor sich zu haben.

Voll und rund und von so nahe zu sehen wie seit 68 Jahren nicht mehr – den Novembermond 2016 sollte man sich nicht entgehen lassen. (B.Reichlin)

Ganz sicher ist, dass dem Mond – und dem Vollmond vor allem – besondere, ja sogar magische Kräfte zugeschrieben werden. In alten Märchen werden Blumen, in einer Vollmondnacht gepflückt, als Zauber für und gegen allerlei verwendet. In der Volksmedizin sollen Kräuter oder Wasser in der Vollmondnacht gesammelt oder geschöpft, Warzen zum Verschwinden und Heilung von vielerlei Gebrechen bringen.

Fenster putzen, Haare schneiden

Wer eine dichte, haltbare Kurzhaarfrisur wünscht, sollte sich die Haare bei Vollmond schneiden lassen, währenddem die Fingernägel besser bei abnehmendem Mond gekürzt werden. Auch Fenster putzen, Früchte einkochen, Reisen oder Freizeitgestaltung kann unter Mondaspekten geplant werden. Dafür muss nicht mal in den Himmel geschaut werden. In jeder Buchhandlung liegen sie jetzt auf, die Mondkalender 2017.

Auch im Garten orientieren sich viele an Mondkonstellationen. Und was ansonsten als esoterische Spielerei abgetan werden kann – im Garten funktioniert es. Auch bei Skeptikern. Natürlich nicht die simple Mondphasenregel um zu- oder abnehmendem Mond. So simpel lässt sich die Natur nicht einteilen.

Pionierin im biologischen Pflanzenbau

Aber von vorne: Zwar nicht als erste, aber gründlich und fundiert, erarbeitete sich die Deutsche Maria Thun (1922–2012) ihre Leitlinien zum Pflanzenanbau im Einklang mit kosmischen Kräften. Basierend auf der anthroposophischen Lehre Rudolf Steiners forschte sie jahrelang in ihrem Garten nach Zusammenhängen zwischen Mondphasen, dem Stand des Mondes im Tierkreis und den verschiedenen Wachstumstypen der Pflanzen.

Ihr Aussaatkalender, 1963 zum ersten Mal erschienen, erreicht inzwischen Millionenauflagen und wird in 21 Sprachen übersetzt. Wer jetzt «Humbug» denkt, der sollte im nächsten Frühling einfach mal ein kleines Experiment mit Radieschen starten und diese, mit dem Aussaatkalender in der Hand, an Fruchttagen, Blatttagen, Wurzeltagen und Blütentage säen. Radieschen eignen sich gut für diesen Versuch, weil sie schnell wachsen und bald Ergebnisse zeitigen. Maria Thun hat ihre Forschungsarbeit auch mit Radieschen angefangen.

Sichtbare Resultate

Bald wird man sehen, ob man nun daran glaubt oder nicht, dass sich die Pflänzchen ganz unterschiedlich entwickeln. Die einen schiessen ins Kraut, die andern blühen, kaum haben sie zwei, drei Blätter entwickelt. Und die dritten stehen bald mit fleischigen, feuerroten Radieschen da – die wurden an einem Wurzeltag gesät. Skeptiker werden grosse Augen machen, die «Mondanhänger» aber die Achseln zucken: Ist doch ganz klar, dass das funktioniert.

Ganz so einfach, sich nur am zu- oder abnehmenden Mond zu orientieren, ist die ganze Sache allerdings nicht. Maria Thun bezog nicht nur die Mondphasen in ihre Berechnungen ein, sondern auch der Mondstand, also wie hoch der Mond am Himmel steht. Dazu kommt die Zuordnung zu den Tierkreiszeichen, durch die der Mond in einem Zyklus wandert. Es ist eine komplexe Wissenschaft, basierend auf vielen Beobachtungen, einem über Jahren erarbeiteten Wissen um kosmische Zusammenhänge und einer grosse Verbundenheit mit der Natur, die man sich kaum selber erarbeiten kann. Aber den Mond, den Ursprung dieser ganzen Gartenphilosophie, den kann man jetzt sehen – so gross wie schon sehr lange nicht mehr.

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