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Texte auf dem Glatteis

Kalt, kälter, wird gerufen, wenn sich Suchende auf Irrwegen bewegen. Kalt, kälter könnte es auch heissen, wenn Journalisten nach dem richtigen Wort suchen – und dieses nicht finden.

 

Bleiben wir bei der Kälte. Ob die nochmals zurückkommt? Der Meteorologe lässt die Prognosen für die kommenden Tage durchsickern. Wo durch, steht zwar nicht, aber sickern ist doch mal ganz neu. Hoffentlich werden keine Eiskörner vermeldet. Die sickern nämlich nicht so gut.
Zelten im Winter ist sicher nicht jedermanns Sache. Aber wenn, dann wird das in der Zeitung vermeldet: Zuerst schaufelt man  den Eingang frei, um dann mit Thermowäsche und Mütze in den Schlafsack zu riechen. Da fehlt doch ein Buchstabe, dachte ich zuerst. Aber nach genauerem Überlegen – das kleine enge Zelt, die lange Winternacht, die Thermowäsche, die kalten Füsse und nassen Socken – kam ich zum Schluss: An diesem Satz ist doch gar nichts falsch.
Nochmals ein vermeintlich fehlender Buchstabe: Es wird behauptet, dass sich die Einwohner schwer mit Eis und Schnee tuen. Da fehlt doch ein «t, zumindest an der Fasnacht. Dass dieselben Einwohner ihre pedikürten Zehen am temporär abgesperrten Eisfeld blutig stossen, wirft weitere Fragen auf: Weshalb wird das Eisfeld nur temporär abgesperrt – ist es ansonsten frei zugänglich? Und: Tragen die Einwohner im Winter denn keine Schuhe? Und: Weshalb trifft es nur die pedikürten Zehen? Man sieht, Zeitungslektüre wirft manchmal Fragen auf, statt Information zu bieten.
Wechseln wir zu anderen Einwohnern. Den sibirischen nämlich. Da rennen, so wird vermeldet, die Leute auf ein Taxi und fahren damit zur Arbeit. Ein guter Rat: Rennt doch zum Taxi und dann schnell ins Warme. Auf dem Taxi zieht es doch sicher ganz fürchterlich.

Eigentlich sollte man Druckfehler nicht kritisieren, denn Fehler passieren immer wieder und sollten toleriert werden. Aber mit Blick auf die kommende Osterzeit ist dieser Satz einfach zu schön: Diese milde Wetterhase hält an. Sollte es nicht «Dieser» heissen?

Wenn wir schon bei den Tieren sind: Neuerdings tummeln sich wieder vermehrt Fuchse und Luchse im Tösstal. Heisst es nicht: Fuchse und Lüchse – oder so ähnlich? 
Eine Gemeinde hingegegen hat andere Sorgen: Sie führte bezahlte Hundesäckchen ein, wenigstens für kurze Zeit. Dann hagelte es Kritik und die Aktion wurde abgeblasen. Vielleicht auch, weil keiner wusste, wer denn diese Kotsäcklein bezahlt hat. Kostenpflichtig, das wäre klar gewesen. Wenn auch etwas kontraproduktiv. Weil dann wohl viele Häufchen auf den Trottoirs einfach liegen geblieben wären. Oder von einem – bezahlten – Strassenarbeiter hätten entsorgt werden müssen.
Zum Schluss noch eine doppelte Verneinung zum Raten: Der Zug war nicht unbeschädigt.

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