StartseiteMagazinGesellschaftWie unsere technisierte Welt entstand

Wie unsere technisierte Welt entstand

Von der Dampfmaschine bis zum Weltraumteleskop Hubble: bahnbrechende Erfindungen, die den Lauf der Welt veränderten, in einem Buch zusammengefasst.

Auf Schritt und Tritt begegnen wir grossen und kleinen Maschinen, alltäglichen Apparaten oder unverzichtbaren Helfern im Haushalt: Sie können sicher sein, dass die Erfindungen, die diesen Dingen zu Grunde liegen, mit grösster Wahrscheinlichkeit in den letzten zweihundert Jahren entwickelt wurden.

Ein sorgfältig gestaltetes, höchst informatives Buch berichtet darüber: 50 Maschinen, die unsere Welt veränderten.

An vieles erinnern wir uns aus unserer Jugendzeit oder aus der Schule: Da ist George Stephenson, der eine Dampflokomotive baute, die in einem Rennen 1829 einen so durchschlagenden Erfolg hatte, dass sie für die erste Bahnstrecke von Liverpool nach Manchester eingesetzt wurde. Wie es damals zuging, dass George und sein Sohn Robert Stephenson ‹Eisenbahnväter› wurden, obwohl George als Ingenieur Autodidakt war, und wie es zum ersten Eisenbahnunglück kam, darüber lesen wir in einem kompakten Kapitel. Spannend für Technikaffine und ebenso für historisch interessierte Eisenbahnnutzerinnen.

Technik verändert Wirtschaft und Gesellschaft

Zwei andere Erfindungen haben das Leben vieler Menschen in der Schweiz im 19. Jahrhundert sehr verändert: Der maschinelle Webstuhl und der Jacquard-Webstuhl. Bekanntlich war in vielen ländlichen Gegenden der Schweiz das Weben ein Nebenerwerb der Frauen, die Stoffe aus einheimischen Fasern von Hand verwebten.

Richard Roberts, ein britischer Ingenieur, konstruierte mechanische Webstühle. Seine Webmaschinen bestanden aus standardisierten Teilen, wodurch in der Folge die automatisierte Textilproduktion vorangetrieben wurde. Der Ruin für viele Weberinnen! Die Geschichte des Webens, das Aufkommen der Webfabriken, später die Verlagerung ins Ausland, nach Indien beispielsweise, erzählt von vielen Veränderungen, oft schmerzhaft für die Betroffenen.

Der Jacquard-Webstuhl hingegen förderte in der Schweiz die Seidenindustrie. Die Herstellung feiner Seidenstoffe mit raffinierten Mustern brachte einigen Schweizer Textilfabrikanten Ruhm und Reichtum. Wie viele der im Buch präsentierten Erfindungen geht auch dieser Webstuhl nicht auf den Geistesblitz eines einzigen Erfinders zurück, viele haben daran gearbeitet.

Der Franzose Joseph Marie Charles Jacquard konstruierte zu Napoleons Zeiten einen verbesserten Webstuhl, mit dem der Kaiser Frankreichs damals die englische Vorherrschaft in der Textilindustrie brechen wollte. Dabei hatte der Erfinder vor allem die beim Weben beschäftigten Buben (‹Zugjungen›) von ihrer gefährlichen Arbeit befreien wollen, was ihm nicht wirklich gelang. Doch Jacquards Erfindung machte es möglich, auch raffinierte Muster – ‹Jacquard›-Muster – zu weben.

Technik erleichtert den Alltag

Viele der beschriebenen Dinge finden wir in unserem Haushalt: die Bohrmaschine, die, wie vor kurzem festgestellt, nur 11 Minuten benutzt wird, aber besitzen muss sie jeder richtige Heimwerker. Der Kühlschrank, die vollautomatische Waschmaschine, der Rasenmäher – wir können uns den Alltag nicht mehr ohne diese nützlichen Dinge vorstellen.

Die Glühlampe, die in ihrer Form das 20. Jahrhundert geprägt hat, nun aber zu vielseitigem Bedauern anderen Leuchtmitteln weichen musste. Der Schlüssel zu einer hellen und sicheren Beleuchtung war die Entwicklung des Glühfadens aus Wolfram 1904 in Ungarn.

Viele Geräte, die in ihrer Zeit bahnbrechend waren, sind heute schon wieder veraltet oder vergessen, die alte Nähmaschine mit Tretantrieb ist doch in unseren Breiten nur noch Dekoration. Oder der ‹Walkman›: Sony hatte ihn eigentlich dem Erfinder Andreas Pavel gestohlen und musste diesem nach langem Streit eine hohe Summe zahlen. Heute ist der Walkman mit seinen Audiokassetten nicht mehr zeitgemäss.

Auch Telefon, Elektronenmikroskop oder Windgenerator fehlen nicht in diesem lehrreichen Buch. Die Kapitel sind historisch geordnet, die vorgestellten Maschinen oder Geräte werden acht Kategorien zugeordnet, neben Industrie auch Landwirtschaft, Medien, Computer oder Energie.

Der englische Soziologe Eric Chaline ist als Journalist und Autor tätig, auf Geschichte, Philosophie und Religion spezialisiert. Seine anschaulich illustrierten Präsentationen verbinden gut verständliche Erklärungen mit spannenden Anekdoten – Wissenschaftsgeschichte am Kaminfeuer erzählt.

Eric Chaline: 50 Maschinen, die unsere Welt veränderten. Haupt Verlag 2018.
224 Seiten, 255 Abbildungen. ISBN: 978-3-258-08036-9

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