Der Meisterboxer

Im ganzen Land wird zurzeit auf Laienbühnen Theater gespielt. Wir besuchten die Theater-Gruppe Oberüti AG, die den Schwank “Der Meisterboxer“ aufführt.

Die Theater-Gruppe Oberrüti AG

Alle reden vom Theaterstück. Wir schauen hinter die Kulissen. Der Saal ist die Turnhalle des 1400 Einwohner zählenden Dorfes bei Sins. Im Untergeschoss wird geschminkt, werden die Kostüme angezogen, werden noch einmal die Texte einstudiert.

Der Regisseur Beni Kreuzer, ein seit 2009 in Oberrüti lebender Oberwalliser mit 40 Jahre Theatererfahrung, wirbelt durch die Gänge, kontrolliert alles, gibt Ratschläge und beruhigt. Seine Nerven besänftigt er mit einem Gläschen Whisky.

Die Damen werden geschminkt.

Der Regisseur Beni Kreuzer trinkt einen Whisky.

Dann besammelt er die Theatergruppe in einem Raum. Alle geben sich die Hände, bilden einen Kreis, schauen sich in die Augen und singen ein Lied, damit die Stimme die nötige Klarheit erhält. Kreuzer beschwört die Truppe, das Beste zu geben.

Die Gruppe wird beschwört.

Die letzten Textpassagen angestrichen.

Während dieser Zeit haben die Gäste im Theaterstübli  Platz genommen. Es gibt den Theaterteller mit Schweinssteak, Champignon-Rahmsauce, Kroketten und Gemüse, zubereitet von der eigenen Küchencrew.

Noch wird nicht geboxt. Auch nicht um die Plätze, die sitzplatzgenau über eine Hotline im voraus bestellt werden können. Bevor sich der rote Vorhang öffnet, werden alle Beteiligten mit einer PowerPoint-Präsentation auf einer Leinwand vorgestellt. Mitsamt den Sponsoren, denn ohne sie geht es heute nicht mehr. Das kennt man auch vom Boxsport.

Der Meisterboxer in Fahrt. Er versucht, seine Familie von seinen Künsten zu überzeugen.

Und um den geht es im Schwank von Otto Schwartz und Carl Mathern. Es geht um den Marmeladenfabrikanten Friedrich Breitenbach. „Er hat eine sehr strenge Frau und möchte mehr Freiraum“, verrät Regisseur Kreuzer. Um das zu erreichen, gibt sich Breitenbach als Boxer aus. Zum Durcheinander kommt es, als ein gleichnamiger echter Boxermeister ins Dorf kommt.

Der Meisterboxer flüchtet auf den Ofen.

Italienerin bringt Famile durcheinander.

Die Laiendarsteller geben alles und sie machen es gut, haben sie das Stück doch während 50 Proben einstudiert. Und sie haben Erfahrung, die Theater-Gruppe gibt es schon seit 37 Jahren.

Nach der Vorstellung besammelt Beni Kreuzer die Crew noch einmal hinter dem geschlossenen Vorhang auf der Bühne, lobt und kritisiert jeden einzelnen Auftritt. „Das habe ich in Österreich gelernt“, verrät er Seniorweb und sagt lachend:“Ich geniesse hier grossen, künstlerischen Freiraum.“

Nach der Vorstellung lobt und kritisiert Beni Kreuzer.

FOTOS: Josef Ritler

Die Aufführungen in der Mehrzweckhalle Oberrüti finden am 8./9./10./15./16./17./22. und 23 Januar statt.

Weitere Informationen zu den Aufführungszeiten und Platzreservationen gibt es unter: www.tgob.ch

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